Ohne Pharmacie keine Medizin
Die pharmazeutische Industrie hat unbestreibar gigantische Erfolge in der Medizin vorzuweisen. Der Effekt konkurrierender Firmen im Kontext eines kapitalistischen Systems mit Patentschutz für Produkte erstellt regelmässig innovative und für die Erhaltung der Gesellschaft in der Schweiz notwendige Produkte zur Verfügung.
Die Preise sind während der Patentschutzphase hoch. Dies bedingt eine finanzielle gesellschaftliche Investition für spätere Generationen, welche nach Wegfall des Patentschutzes von den innovativen Produkten profitieren.
Der Schutz der Gesundheit durch das Gesundheitswesen ist eines der Kernanliegen von vitalen Gesellschaften. Hier leistet die Medizin enormes, um die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft mit möglichst vielen arbeitsfähigen Menschen zu erhalten und damit im internationalen Wettbewerb der Gesellschaften einen Vorteil zu erzeugen.
Werden Personen krank, sind die direkten und indirekten Kosten häufig enorm. Das Risiko für Erkrankungen kann jedoch gut charakterisiert werden und pharmazeutische Interventionen risiko-adjustiert durchgeführt werden.
Der Preis innovativer und patentgeschützer pharmazeutischer Produkte gibt allerdings immer wieder Anlass in der Gesellschaft zu Meldungen, wonach Pharma für die Gesellschaft toxische Preise bei vergleichsweise geringer oder fehlender Wirkung durchsetzt, nicht zuletzt dank der Marktmacht, welche exklusive Produkte generieren, manche sprechen auch von Erpressung der preisentscheidenden Behörden.
Die Frage ist nun, wie Pharma mit diesen gesellschaftlichen Kräften umgeht.
Unsere Beobachtungsdiagnose aus den letzten 10 Jahren ist folgende: wir beobachten zunehmend wirksame gesellschaftliche Kräfte, welche die Kosten im Gesundheitswesen rationieren wollen (SAMW, avenir suisse, Teile der Ärzteschaft, Swiss Medical Board, Bundesamt für Gesundheits, Health technology assessment, budget impact analysis usw). Ziel dieser Aktivitäten ist die Verhinderung des Zugangs der Erkrankten zu effektiven Medikamenten.
Was macht nun Pharma in der Schweiz?
Sie unterstützt finanziell Körperschaften, welche die Rationierung von Medikamenten befürworten, z.B. das Swiss Medical Board über eine lebenslängliche Unterstützung der Professur von Prof. Stefan Felder, Gesundheitsökonomie, Basel. Mit solchen Aktivitäten pervertiert Pharma und Interpharma ihre Rolle im schweizerischen Gesundheitswesen und verstört zahlreiche Leistungserbringer mit destruktiven Narrativen der medizinischen Rationierer. Mit dieser schizophrenen Haltung erzeugt Pharma und Interpharma einen zusätzlichen und vermeidbaren Druck auf die Erbringung effektiver pharmazeutischer Leistungen, zum Schaden der Erkrankten und der Bevölkerung in der Schweiz.
Aus diesen Erkenntnissen folgt: Pharma, Leistungserbringer und etablierte Rechtsgrundsätze sind Teil eines funktionierenden Schutzsystems vor Krankheiten und Kosten in der Gesellschaft.
Wirkungen auf das Wirtschaftssystem
Das bloße Vorhandensein z. B. des ökonomischen Codes innerhalb einer Organisation zur medizinischen Leistungserbringung ist hinreichend, dass sich innerhalb des Wirtschaftssystems ein konkretes multireferenzielles Teilsystem ausdifferenziert, das von dieser Organisation zur medizinischen Leistungserbringung konstituiert ist. Das ökonomische System absorbiert somit jede Anpassung von Entscheidungsprämissen einer Leistungserbringer Organisation (als Irritation) allein aufgrund der Infiltration. Leistungserbringerorganisationen mit ökonomischem Code (unabhängig von der Stellung dieses Codes in der Codekombination) konstituieren als Betriebe das materiell konzentrierte Produktionssystem Gesundheitswirtschaft. Teilsysteme eines Funktionssystems folgen einer
bestimmten Differenzierungsform. Die Differenzierungsform determiniert intrasystemische Interdependenzen.
Wirtschaftszweige stehen zueinander in segmentärer Differenzierungsform. Segmentär sind auch Zentren in einer Zentrum-Peripherie-Form.
Ist die Gesundheitswirtschaft ein Zentrum des Wirtschaftssystems?
Destruktive Wirkungen innerhalb der Gesundheitswirtschaft wären dann im Kontext der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu sehen.
Schlussfolgerung:
Pharma und Interpharma Schweiz verfolgen eine Strategie der Multi-Codierung und damit eine Zerstörung originärer pharmazeutischer Werte in der Schweiz, zum Schaden der ärztlichen Profession, ihres Ansehens und der Wirksamkeit der Therapie über Rationierung durch Limitierung vom Zugang zu innovativen aber hochpreisigen phramazeutischen Produkten.
Diese kurzsichtige gesellschaftliche Entwicklung wird im Ergebnis unserer Beobachtungen durch Pharma und Interpharma nicht etwa bekämpft, sondern befördert. Es ist deshalb notwendig, dass sich Pharma auf ihre der Heilung verpflichtenden Codes zurückbesinnt und die destruktiven Rationierungskräfte in der Schweiz nicht weiter unterstützt. Aufgabe von Pharma und Interpharma muss sein, Bevölkerung und Leistungserbringer über die destruktiven Rationierungskräfte in der Gesellschaft zu informieren, insbesondere auch betreffend dem unbestreitbaren Wert pharmazeutischer Produkte für die Gesellschaft.
Referenz:
Gesundheitssystem und Gesundheitspolitik: Funktion und Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung
unter der Bedingung gesellschaftlicher Medikalisierung in der Theorie sozialer Systeme. Höpfner, T. Dr. Walter
Warmuth, ISBN 9783944311029, https://books.google.ch/books?id=WQ1YnQAACAAJ, 2016,
No Medicine without Pharmaceutical Products
The pharmaceutical industry has had indescribably gigantic successes in medicine. The effect of competing companies in the context of a capitalist system with patent protection for products regularly creates innovative and necessary products for the maintenance of society in Switzerland.
Prices are high during the patent protection phase. This requires a financial social investment for later generations, who benefit from the innovative products after the patent protection has expired.
The protection of health through health care is one of the core concerns of vital societies. Here, medicine makes an enormous contribution to maintaining the performance capacity of society with as many people as possible who are capable of working, and thus to generating an advantage in the international competition between societies.
When people fall ill, the direct and indirect costs are often enormous. However, the risk of illness can be well characterised and pharmaceutical interventions can be carried out in a risk-adjusted manner.
However, the price of innovative and patent-protected pharmaceutical products repeatedly gives rise to reports in society that pharmaceuticals are imposing toxic prices for society with comparatively little or no effect, not least thanks to the market power that exclusive products generate; some also speak of blackmailing the price-deciding authorities.
The question now is how pharma deals with these social forces.
Our observation diagnosis from the last 10 years is as follows: we observe increasingly effective social forces that want to ration costs in the health care system (SAMW, avenirsuisse, parts of the medical profession, Swiss Medical Board, Federal Office of Public Health, health technology assessment, budget impact analysis, etc.). The aim of these activities is to prevent patients from having access to effective medicines.
What is Pharma doing in Switzerland?
It financially supports bodies that advocate the rationing of medicines, e.g. the Swiss Medical Board through lifetime support of the professorship of Prof. Stefan Felder, Health Economics, Basel. With such activities, Pharma and Interpharma pervert their role in the Swiss healthcare system and disturb numerous service providers with destructive narratives of medical rationers. With this schizophrenic attitude, Pharma and Interpharma are generating additional and avoidable pressure on the provision of effective pharmaceutical services, to the detriment of the sick and the population in Switzerland.
It follows from these findings: Pharma, service providers and established legal principles are part of a functioning system of protection against diseases and costs in society.
Effects on the economic system
The mere existence of, e.g., the economic code within an organisation for example, the economic code within an organisation for the provision of medical services is sufficient for a concrete multi-referential subsystem to differentiate itself within the economic system, which is constituted by this organisation for the provision of medical services. The economic system thus absorbs any adjustment of decision-making premises of a service provider organisation (as an irritation) solely due to infiltration. Service provider organisations with an economic code (regardless of the position of this code in the code combination) constitute the materially concentrated production system of the health economy as enterprises. Subsystems of a functional system follow a certain form of differentiation. The form of differentiation determines intrasystemic interdependencies.
Branches of the economy are in a segmentary form of differentiation. Centres are also segmentary in a centre-periphery form.
Is the health economy a centre of the economic system?
Destructive effects within the health care industry would then be context of the overall economic development.
Conclusion:
Pharma and Interpharma Switzerland are pursuing a strategy of multi-coding and thus a destruction of original pharmaceutical values in Switzerland, to the detriment of the medical profession, its reputation and the effectiveness of therapy through rationing by limiting access to innovative but high-priced pharmaceutical products.
According to our observations, this short-sighted social development is not being fought by Pharma and Interpharma, but rather promoted. It is therefore necessary for Pharma to return to its codes that are committed to healing and to stop supporting the destructive forces of rationing in Switzerland. It must be the task of Pharma and Interpharma to inform the population and service providers about the destructive forces of rationing in society, especially regarding the value of pharmaceutical products for society.